Cara D. Kirchner absolvierte ihr Schulpraktikum in der paläontologischen Denkmalpflege
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Im Zuge ihres Schulpraktikums vom 22.01. bis 02.02.2018 nahm Frau Cara D. Kirchner aktiv am Dienstalltag teil, so z. B. bei innerbehördlichen Sitzungen und Dienstbesprechungen. Praktisch führte sie Präparationsarbeiten an quartärzeitlichen Fossilien durch und versuchte sich erfolgreich an der Bestimmung von Fossilien.
Frau Kirchner besuchte das bedeutendste paläontologische Bodendenkmal Hessens, das UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel. Im Anschluss an eine Begehung der Grube unter Leitung der paläontologischen Denkmalpflege besichtigte sie das Besucherzentrum der Welterbestätte und erfuhr - über bodendenkmalpflegerische Aspekte hinaus - durch die Geschäftsführerin der Welterbe Grube Messel gGmbH, Frau Dr. Marie-Luise Frey, Informationen zum Welterbe und zum Welterbegedanken.
Auf paläontologischen Geländeexkursionen begab sich Frau Kirchner auf eine Zeitreise zu ausgesuchten Fossilfundstellen. Dabei ging es von über 48 Millionen bis zu etwa 600.000 Jahren zurück in die Erdgeschichte Hessens. Neben dem mitteleozänen Ölschiefer des unteren Lutetiums (ca. 48 Mio. Jahre alt) des paläontologischen Bodendenkmals „Grube Messel“ nordöstlich von Darmstadt wurden die tertiärzeitlichen (untermiozänen) Kalke der Wiesbaden-Formation (Untere Hydrobienschichten, ca. 20 Mio. Jahre alt) des paläontologischen Bodendenkmals „Typusprofil der Wiesbaden-Formation, Steinbruch Kalkofen“ besucht, wo nach Fossilien mariner Invertebrata Ausschau gehalten wurde. Ein weiteres Exkursionsziel waren die untermiozänen Ablagerungen des paläontologischen Bodendenkmals „Algenriff der Wiesbaden-Formation, Steinbruch Ostfeld“, in welchen innerhalb einer Lagunenfazies eine symbiotische Vergesellschaftung von Algen und Cyanobakterien imposante „Algenriffe“ errichtete. Auch das paläontologische Bodendenkmal „Mosbach-Sande, Steinbruch Ostfeld“ mit seinen etwa 600.000 Jahre alten Flusssedimenten des Ur-Mains, in dem ein berühmtes Vorkommen mittelpleistozäner Säugetierfossilien aus der Haupt-Mosbach-Subformation des Cromer-Komplexes liegt, wurde besucht.
Darüber hinaus unternahm Frau Kirchner eine geowissenschaftliche Reise durch den Wiesbaden-Biebricher Schlosspark, in dessen baulicher Ausstattung regionale Gesteinstypen, darunter auch Fossilien beinhaltende Gesteine, vermauert sind.
Wir wünschen Frau Kirchner viel Erfolg für ihren weiteren schulischen und außerschulischen Werdegang!
Dr. J. Bohatý, Paläontologische Denkmalpflege, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, hessenARCHÄOLOGIE